Zeitzeuge „Deutscher Kaiser“: Spätgotischer Wohnturm umfassend saniert
Der Wohnturm „Deutscher Kaiser“ ist eines der imposantesten spätgotischen Gebäude der Koblenzer Altstadt. Bei seiner aufwendigen Sanierung bewährten sich unter anderem das Sanierputz- und Sandsteinsaniersystem sowie Dicht- und Sperrputze des Baustoffspezialisten epasit.
Seit dem 19. Jahrhundert beherbergt der Wohnturm im gotischen Gewölbe des Erdgeschosses ein Restaurant, dem er seinen Namen verdankt: Deutscher Kaiser. Der stattliche Turm steht am Moselufer, wenige hundert Meter bevor sich der Fluss am „Deutschen Eck“ mit dem Rhein vereinigt. Diese exponierte Lage macht dem Gebäude seit Jahrhunderten zu schaffen, denn regelmäßig tritt der Fluss über die Ufer und setzt das Bauwerk an der Moselpromenade unter Wasser – so geschehen auch während der Sanierungsarbeiten im Jahr 2011. Nicht nur Feuchtigkeit, auch Umwelteinflüsse nagten an der historischen Bausubstanz und so entschloss man sich nach umfassender Untersuchung und Planung dazu, das Gebäude zu sanieren. Die Arbeiten dauerten von 2007 bis 2011.
Denkmalschutz und ergänzender Anbau
Seit der weitgehenden Zerstörung der Koblenzer Altstadt im Jahr 1944 stand das Objekt frei, im Zuge der Sanierung erhielt es wieder ein Nachbargebäude. Der Übergang zwischen neu und alt wurde optisch raffiniert gestaltet, beispielsweise mit hellen Sandsteinriemchen an der Fassade des Neubaus. „Die historische Substanz zu sanieren und zu erhalten musste im Einklang mit dem beschlossenen Ergänzungsbau stehen, was durch optisch fließende Übergänge und ein kunstvolles Wandgemälde an der Nordfassade überzeugend gelang“, erklärt Jan Stafiej, Geschäftsführer der für die Fassaden und Innenausbauarbeiten verantwortlichen Firma Stafiej & Stafiej Baulogistik aus Lahnstein. Zunächst verursachten Bedenken hinsichtlich der Statik mehrere Baustopps; diese konnten durch den Anbau eines weiteren Gebäudes, durch Erneuerung der Geschossdecken sowie weitere Stabilisierungsmaßnahmen ausgeräumt werden.
Fassade gegen Hochwasser geschützt
Feuchtigkeit und Salz im Mauerwerk greifen bekanntlich die Bausubstanz an. Die Fassade des denkmalgeschützten Altbaus wurde daher mit einem besonders leistungsfähigen, WTA-zertifizierten Sanierputzsystem versehen, um die Feuchtigkeit früherer und zukünftiger Hochwasserschäden aus dem Mauerwerk „auszudampfen“. Auch die Innenwände wurden mehrlagig mit Sanierputz instandgesetzt, gesichert mit verzinkten Armierungsgittern.
Nötig war ein Material, welches das Wasser weder einsperrt noch hindurch fließen lässt. Das von epasit entwickelte Sanierputzsystem hat die gesuchten Eigenschaften – geringe Saugfähigkeit, gute Wasserdampfdurchlässigkeit, hohes Porenvolumen – und begünstigt die natürliche Austrocknung des Gemäuers. „So können wir sicherstellen, dass auf Jahrzehnte hinaus keine Salzausblühungen mehr an den Oberflächen austreten“ bestätigt Jan Stafiej.
Sandsteinsanierung fördert historische Büsten zu Tage
In den nicht vom Hochwasser betroffenen Obergeschossen wurde das Gestein zunächst mit Sandsteinverfestiger stabilisiert. Um zukünftig Energie einzusparen kam darauf der Sanier-Dämmputz epasit „sdp“. Die Oberflächen strukturierten die Verarbeiter mit Sanier-Edelputzen „ep“. Der stark verwitterte und teils ausgebrochene Zinnenkranz an der Turmspitze wurde mit dem Sandsteinsaniersystem von epasit nachmodelliert. Dem aufmerksamen Betrachter fällt eine Vielzahl liebevoll restaurierter Büsten historischer Zeitgenossen auf. Sie wurden mit der Steinschlämme „st“ nachmodelliert.
Sanierung und Abdichtung des Kellergewölbes
Speziell die Kellergewölbe schützten die Verarbeiter mit dem Dicht- und Sperrputz „epasit MineralDicht sperr“ gegen hohe Druckwasserbelastung. Zunächst sicherten sie den Untergrund mit verzinkten Armierungsgittern. Risse in den Kellergewölben wurden mit Spiralankern stabilisiert. Nach der Behandlung mit Sandsteinverfestiger konnte ein leistungsfähiger Haftspritzbewurf aufgebracht werden, der als Grundlage für den Dicht- und Sperrputz sowie für den mehrlagigen Sanierputz-WTA auf den Innenseiten diente.
Geschichte des stolzen Turms am Moselufer
Als Relikt der Spätgotik steht der Wohnturm „Deutscher Kaiser“ vermutlich schon seit Ende des 15. Jahrhunderts in der Altstadt von Koblenz. Bereits während des Pfälzischen Erbfolgekriegs Ende des 17. Jahrhunderts hielt er der Belagerung durch die französische Armee stand. Auch später wurde das Gebäude verschont und überstand die beinahe völlige Zerstörung der Koblenzer Altstadt während des Zweiten Weltkriegs. Seit 2002 ist der „Deutsche Kaiser“ Teil des UNESCO-Welterbes „Oberes Mittelrheintal“. Er dient nach wie vor als Wohnhaus. Auch das namensgebende Restaurant im Erdgeschoss wurde mit dem Sandsteinsaniersystem von epasit renoviert.
epasit: Baustofflösungen aus einer Hand.
Seit mehr als 50 Jahren entwickelt und produziert die epasit GmbH Spezialbaustoffe zum Sanieren, Renovieren und Modernisieren. Die Produktpalette umfasst unter anderem die Bauwerksabdichtung, die Denkmal- und Altbausanierung sowie das Sanieren von Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden. Auch Trinkwasserbehälter oder Schwimmbäder werden mit Erzeugnissen von epasit saniert. Mit gefragten Erfindungen für Bautenschutz und Bausanierung hat sich das Familienunternehmen als Ideenschmiede profiliert. Neben tausendfach bewährten Standardprodukten entwickelt epasit individuelle Lösungen für seine Kunden.